Die letzten zwei Tage war Hochbetrieb bei der Köhlerei Malans! Wir haben unseren Meiler geöffnet und fleissig Kohle geerntet – viel Staub, viel Arbeit, aber es hat sich gelohnt! Ganze 618 Säcke haben wir für euch abgepackt – so viel wie noch nie! Eure Grills werden jubeln! Riesendank an alle Mitglieder, die mit angepackt haben.

Von Peter Müller, Druckerei Landquart AG

Die Köhlerei als Jahrtausende altes Handwerk ist in der Schweiz nur noch selten zu sehen. Sie ist vielfach nur noch in lokalen Projekten, als einmaliges Erlebnis für die Bevölkerung anzutreffen – an wenigen Orten noch als  regelmässiges Handwerk zur Pflege der Tradition und zum Erhalt dieses nicht alltäglichen Kulturguts. Einer dieser Orte, an welchem regelmässig ein Meiler aufgebaut wird, liegt oberhalb Malans, inmitten des herbstlich gefärbten Buchenwalds.

In den ersten Novembertagen wurde der frisch aufgebaute Meiler angezündet, der während der nächsten beinahe zwei Wochen rund um die Uhr überwacht und gepflegt werden muss. Im Frühjahr 2024 soll der  Meiler dann geöffnet, die begehrte Holzkohle aus Malans geerntet, abgepackt und verteilt werden. 

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Besucher bestaunten den bisher grösser Meiler des Köhlerverein Malans

Der Köhlerverein hat einen 50 Ster Meiler aufgebaut und den Verbrennungs-Prozess am 4. November 2022 gestartet. Besucher konnten am Sonntag den 6. November den bisher grössten Meiler des Köhlerverein Malans in Aktion sehen. Alle zwei Stunden wurde der Meiler von den Vereinsmitgliedern für 13 Tage bearbeitet. Holzkohle gibt es dann im Frühjahr 2023.

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Das zweite Köhlerfest des Köhlerverein Malans war ein voller Erfolg. Die im Frühjahr produziert Holzkohle fand grossen Anklang und war nach vier Stunden ausverkauft.

Am 6. August um Punkt 10 Uhr öffnete sich das Tor zum schwarzen Gold beim Forsthof in Malans. Die Mitglieder des Köhlervereins hatten alles gut vorbereitet und Privatpersonen aus nah und fern konnten beste Bündner Grillkohle erwerben. Für die 80 Holz-Gottas und Holz-Göttis, Gönner des Vereins, hatten die Köhler die Grillkohle reserviert. So konnten diese gemütlich Zigeunerfleisch, Köhlerwürste und Köhlerbier geniessen, während andere sich um die übrige Kohle bemühen mussten. Der Andrang darauf war gross und um 14 Uhr waren alle Kohlensäcke verkauft. Sogar ein Grill-Enthusiast aus Biel war extra wegen der guten Holzkohle aus dem Malanser Buchenwald angereist – mit dem öffentlichen Verkehr. Er trat seinen Rückweg mit vier, als grosses Paket zusammengezurrten Kohlesäcken zu Fuss zur Postautostation an.

Die Mitglieder des Köhlervereins informierten die zahlreichen und interessierten Gäste anhand einer Infowand und mit Fotos über den Herstellungsprozess. Für Unterhaltung sorgten die jungen Örgeli Friends mit ihren Schwyzerörgelis. Die glücklichen Käufer schätzen es, dass der Köhlerverein die Holzkohle nur an Privatpersonen verkauft. So sollen möglichst viele in den Genuss von bester lokaler Grillkohle kommen. Das Köhlerfest 2022 war ein voller Erfolg und motiviert die Malanser Köhler, auch im nächsten Jahr wieder beste Holzkohle herzustellen.

Bundesamt für Verkehr prüft Holzkohle als Alternativbrennstoff für Autos und Lastwagen. Köhlerei Malans stellt Antrag für den Einsatz von Holzvergasern.

Die Unabhängigkeit vom Ausland wird immer wichtiger. So sollen neben der einheimischen Stromerzeugung mit Wasserkraft auch Treibstoffe für den Verkehr in der Schweiz hergestellt werden. Die gute alte Holzkohle soll es richten. Bereits in den 40er Jahren wurden Autos und Lastwagen mit sogenannten Holzvergasern betrieben. Am besten funktionierte der Holzvergaser mit Hartholz, wie es die Buche lieferte. Manch Fahrzeughalter führte Reserveholz auf dem Dach oder in einem Anhänger mit, um unterwegs „nachtanken“ zu können. Drei Kilogramm „Holzgas“ ersetzten rund einen Liter Benzin. Die Reichweite betrug je nach Größe des Holzvergasers stolze 80 bis 170 Kilometer.

Mercedes Typ 230 mit Holzvergaser (1938–43)

Die im 2020 gegründete Köhlerei Malans hat im letzten Jahr mit ihrem ersten Kohlenmeiler 4 Tonnen Holzkohle hergestellt. Der Brennwert dieser mit einheimischen Buchenholz produzierten Holzkohle ist drei Mal höher im Vergleich zur ausländischen Kohle welche im Baumarkt erworben werden kann. Dies bestätigen Messungen des kantonalen Holz- und Forstamt in Chur. Aufgrund des stark angestiegenen Ölpreises wurde im Januar 2022 eine Projektgruppe „Das kömmer selber“ gegründet. Das Ziel ist die komplette Unabhängigkeit der Schweiz von Ölstaaten und Elektrofahrzeugen.

Möglicher Köhlerplatz beim Skilift Mastrils (Annimation)

Das würde natürlich einen sehr grossen Kohlebedarf für die gesamte Schweiz bedeuten. Das Bundesamt für Energie hat Mitte März die Köhlerei Malans angefragt zusätzliche Produktionskapazitäten zu evaluieren. Gemäss Hochrechnungen würde der Kanton Graubünden 387 Tonnen Holzkohle jährlich benötigen um den Strassenverkehr komplett auf Holzvergaser umzustellen. D.h. die Köhlerei Malans müsste 97 Kohlenmeiler pro Jahr abbrennen. Dies wäre natürlich nur mit ca. 10 zusätzlichen Standorten möglich. Ein idealer Standort wurde bereits bei der Bergstation des Skilift Mastrils gefunden. So könnte ohne grossen Aufwand dort ein Köhlerplatz eingerichtet werden. Eine Umnutzung des im Jahr 2020 neu erstellten Bergstation-Hüttli als Unterkunft für die Köhler wäre gemäss der Gemeinde Landquart möglich und sogar wünschenswert.

Wie sieht so ein Auto mit Holzvergaser aus und wie wird es betrieben? Bekomme ich schmutzige Hände beim „tanken“? Wo befinden sich Kohle-Tankstellen? All diese Fragen muss die Projektgruppe bis zum 1. Mai am Tag der Arbeit beantworten.

Die Köhlerei Malans sucht jetzt dringend zusätzliche Köhlerplätze im Kanton Graubünden. Idealerweise sind diese über den ganzen Kanton verteilt. Weiter können sich Privatbesitzer welche an Hauptstrassen wohnen sich als Kohle-Tankstellenbetreiber bewerben. Eine Kohle-Tankstelle braucht ca. 10 Quadratmeter Fläche direkt an der Strasse so dass ca. 100 Kohlensäcke à 8 kg Platz finden. Geplant ist ein lukratives Franchise-Modell für Privatbesitzer welche eine Kohle-Tankstelle betreiben möchten.

Interessenten können sich bewerben per Email an koehlerei@bluewin.ch oder direkt beim kantonalen Amt für Energie, Abteilung Kohle-Fachfragen, Herrn Fritz Kohler. Malans, 1. April 2022

Der erste Kohlenverkaufstag des Köhlerverein Malans war ein voller Erfolg. Die  Kohlensäcke waren sehr begehrt und konnten schnell abgesetzt werden. Die zahlreich erschienenen Holz-Gottas und Göttis und viele private Grill-Enthusiasten erfreuten sich der Bündner Holzkohle. «Grillieren mit einheimischer Kohle macht noch mehr Spass und ist auch ökologischer», meint ein einheimischer Grilleur. Für die Vereinsmitglieder war es eine grosse Genugtuung, dass die von ihnen mit viel Aufwand produzierte Holzkohle so grossen Anklang fand. Der Verein bedankt sich herzlich bei allen Besuchern.

 
 

Die Vereinsmitglieder des Köhlerverein Malans haben am 9. Oktober 2021 die erste, selbst produzierte Holzkohle geerntet und in 500 Kohlensäcke abgefüllt. Es war streng aber cool! Die Kohle kann am Samstag 23. Oktober ab 9:00 Uhr erworben werden. Beim Forsthof neben dem Älpibahn-Parkplatz. 

Artikel im Prättigauer & Herrschäftler
Auf einer Waldlichtung oberhalb von Malans, fand am 12. Juni das Anzündfest des sogenannten Meilers statt. Zigeunerspiesse wurden direkt auf der eigenen Kohle gegrillt, während im Vordergrund ein Alphorn Duo die Festlichkeit untermalte. Die Sonne knallte und das Wetter war perfekt für den Start des rund zwei wöchigen Destillierens des Buchenholzes ausschliesslich aus dem Malanser Wald

Der erste Malanser Kohlen-Meiler brennt. Mitglieder des Köhlerei-Vereins Malans haben einen ersten, kleinen Test-Meiler aufgebaut. Mit diesem Meiler sollen die Abläufe getestet werden. Am Samstag den 17. April 2021 wurde der Test-Meiler fertiggestellt und „in Betrieb“ genommen. Die nächsten drei Tage entscheiden jetzt, ob alles richtig gemacht wurde. Der Meiler wird Tag & Nacht überwacht, so dass dann hoffentlich beste Bündner Grillkohle entsteht. Das Kohle Abenteuer beginnt.

Am Montag den 23.Juni 2020 haben 12 Gründungsmitglieder in Malans einen Köhlerverein gegründet. Ein uraltes Handwerk wird so wieder zum Leben erweckt. Nach monatelangen Vorbereitungen konnten die Gründungsmitglieder gestern feiern. Die Gemeinde Malans und der Kanton Graubünden haben das Projekt bewilligt. Es darf beim Holzlagerplatz Lärchwald, oberhalb der Talstation der Malanser Älplibahn, das Köhlerhandwerk betrieben werden. Holzkohle wird hergestellt durch das langsame Abbrennen und destillieren von Kohlen-Meilern. Das sind ca. 50 Ster Holz welche nach einem bestimmten Muster aufgeschichtet werden. Das Fertigprodukt ist beste Bündner Holzkohle.

Als Präsident wurde der Initiant Rene Hassler und als Vize-Präsident Armin Kohler, beide aus Malans GR, unter grossem Applaus gewählt. Weiter wählten die Gründungsmitglieder Thomas Gosswiler als Kassier und Harri Friberg als Aktuar in den Vorstand.

René Hassler, der gewählte Präsident, in Aktion
Die Gründungsmitglieder des Köhlervereins
Ein Modell eines Kohlen-Meilers